CDU fordert von Sparkasse Transparenz zu geplanten Änderungen im Filialnetz
Die CDU setzt sich für einen Erhalt des Serviceangebotes der Sparkasse Neuss im Kaarster Stadtgebiet ein. In einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Neuss, Michael Schmuck, fordern die Christdemokraten Transparenz bezogen auf die geplanten Umstrukturierungen in Büttgen und Holzbüttgen.

„Selbstverständlich ist uns bewusst, dass auch die Sparkasse Neuss wirtschaftlichen Zwängen unterliegt und insofern die eigenen Dienstleistungen und Angebote auch unter Rentabilitätsgesichtspunkten prüfen und hinterfragen muss. Auch verschließen wir nicht die Augen davor, dass sich das Kundenverhalten in den letzten Jahren deutlich verändert hat und hierauf auch die Sparkasse Neuss reagieren muss. Uns hat aber erschrocken, dass offenbar bereits zum 01. August in einer Art „Hau-Ruck-Aktion“ massive Änderungen umgesetzt werden sollen,obwohl aus unserer Sicht noch zahlreiche Fragen hierzu offen sind und Transparenz bisher nicht hergestellt wurde“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Lars Christoph.
Konkret geht es darum, dass die Sparkasse Neuss plant, die beiden Standorte in Büttgen und Holzbüttgen in reine „Beratungsfilialen“ umzuwandeln. Dies hat zur Folge, dass ein Service vor Ort an diesen Standorten zukünftig nicht mehr stattfindet. Die Serviceschalter würden entsprechend geschlossen und zurückgebaut. „Gerade für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Online-Banking nicht nutzen wollen oder können und vielfach auch mit der Bedienung der SB-Terminals Schwierigkeiten haben, stellt dies eine deutliche Verschlechterung des Service- Angebotes der Sparkasse Neuss dar“, kritisiert Lars Christoph.
Nach Beobachtungen der Union und Schilderungen aus der Bevölkerung würden die Serviceangebote in den Filialen Büttgen und Holzbüttgen weiterhin von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern genutzt. Die CDU hält es daher für inakzeptabel, dass – ohne vertiefte Darlegungen – diese beiden Filialen zu reinen „Beratungsfilialen“ umgewandelt werden sollen, d.h. der Service vor Ort komplett entfallen soll.
„Wir stellen uns die Frage, wie viele Transaktionen in den letzten Jahren eigentlich an den beiden Standorten durchgeführt wurden. Darüber hinaus drängt sich die Frage auf, ob nicht eine Reduzierung der Servicezeiten ein adäquateres Mittel wäre, auf die vermeintlich rückläufigen Nutzerzahlen zu reagieren“, erläutert der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Sven Ladeck. Und sein Kollege Ingo Kotzian ergänzt: „In der Vereinbarung über die Aufnahme der Stadtparkasse Kaarst-Büttgen durch die Sparkasse Neuss vom 07.09.2005 ist geregelt, dass „für die Hauptniederlassung Büttgen und eine Geschäftsstelle der Stadtsparkasse Kaarst-Büttgen in Kaarst eine unbefristete Bestandsgarantie übernommen wird“. Damit ist vertraglich vereinbart, dass die vormalige Hauptniederlassung Büttgen unbefristet als Geschäftsstelle fortgeführt wird. Nach unserer Auffassung wird gegen diese Vereinbarung verstoßen, wenn die Filiale in Büttgen in eine reine „Beratungsfiliale“ ohne Kundenservice umgewandelt wird.“
Die Union hofft darauf, diese Punkte in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Michael Schmuck erörtern und zu einer für alle Seiten befriedigenden Lösung zu führen. Zu einem solchen Austausch könnte es in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 30.07.2020 kommen. Der Stadtrat hatte die Bürgermeisterin nämlich gebeten, hierzu Herrn Schmuck einzuladen.
Die CDU setzt sich dafür ein, dass zunächst die notwendige Transparenz für die von der Sparkasse geplanten Maßnahmen geschaffen wird und bittet den Vorstandsvorsitzenden Michael Schmuck daher in ihrem Schreiben, zunächst von der Schaffung von Fakten abzusehen, um eine möglichst breite Akzeptanz bei den Kunden und in der Öffentlichkeit herzustellen.
„Wir hoffen, dass gemeinsam eine gute Lösung gefunden werden kann, die sowohl die wirtschaftlichen Interessen und Zwänge der Sparkasse Neuss wie auch die Sorgen und Nöte gerade der älteren Kundinnen und Kunden in Büttgen und Holzbüttgen berücksichtigt“, heißt es von den Christdemokraten abschließend.