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Insektensterben

Die CDU Kaarst-Büttgen und die Junge Union Kaarst hatten zum Thema „Bienen sind unverzichtbar! Was wir gegen das Insektensterben tun können“ in den Tuppenhof eingeladen.

Carsten Braunert von der Nabu Ortsgruppe Kaarst, Heinz Breuer, Pressesprecher der Sparte „Pfanzenschutzmittel“ bei der Bayer AG, Tuppenhof-Imker Peter Trippelsdorf, Obstbauer Franz-Josef Küppers sowie die Besucher mit ihren zum Teil konträren Meinungen sorgten für einen interessanten und informativen Abend. Nach anderthalb Stunden herrschte zumindest in einem Punkt Übereinstimmung: Jeder Einzelne kann etwas gegen das Insektensterben tun. Für Franz-Josef Küppers sind die Bienen die „besten Mitarbeiter“. Er begründete das so: „Die Früchte werden größer, wenn die Befruchtung durch eine Biene stattgefunden hat – die Windbestäubung ergibt deutlich kleinere Früchte.“ Wenn Pflanzenschutzmittel verwendet werden, werde darauf geachtet, dass sie den braunschwarzen Tieren mit den vier Flügeln nicht schaden. Breuer warb um Verständnis für die Lage der Bauern: „Pflanzenschutzmittel tragen dazu bei, die Ernte abzusichern.“ Die Forschung sei extrem aufwendig – aufwendiger als die Entwicklung eines Medikaments: „Um einen Treffer zu landen, müssen wir 160.000 Substanzen untersuchen.“ Habitate mit Pflanzen, die den Insekten ein Überleben ermöglichen, wie zum Beispiel Blühstreifen, verringerten die landwirtschaftliche Nutzfläche – die Landwirte müssten dafür einen finanziellen Ausgleich erhalten. Peter Trippelsdorf berichtete von einer Rekord-Honigernte, die sich für dieses Jahr abzeichne. Müssen Ackerflächen unbedingt von Unkraut freigehalten werden? Hier gingen die Meinungen auseinander. „Früher gab es in jedem Garten Misthaufen, heute beschweren sich die Menschen über den Geruch, und alle sind für Insekten, aber mit Wespen wollen sie nichts zu tun haben“, sagte Küppers. Harald Freiherr von Canstein, Hobbyimker, sagte: „Solange wir aktive Imker haben, wird es auch Honigbienen geben.“ Breuer gab zu bedenken, dass 80 Prozent der Wildbienen unter der Erde nisteten – die „Wildbienenhotels“ seien für sie keine Hilfe. Carsten Braunert beklagte die zunehmende Kargheit der Gärten mit immer weniger Lebensraum für Insekten. Dagmar Treger regte sich über Laubbläser und –sauger auf, die Insekten in großer Zahl vernichteten. Aber auch der Wunsch vieler Menschen, für das Essen möglichst wenig Geld auszugeben, verschärfe die Situation. „Wir sind gefragt, nicht immer nur das Billigste zu wollen“, sagte Treger. Öko-Bauer Heinrich Hannen sagte: „Wir brauchen keine Konzerne wie Bayer, um die Ernährung der Menschheit sicherzustellen.“ Landwirt Stefan Schwengers regte sich über „Halbwissen und Halbwahrheiten“ aus der Öko-Ecke auf, die politisch aufgebauscht würden und zu Gesetzen führten, die nicht auf Grundlage der Realität erlassen worden seien. (Quelle: www.ngz-online.de)

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